In der Marinesprache ist „Corvette“ die Bezeichnung für ein kleines, wendiges Kriegsschiff. GM lieh sich den Namen 1953 aus, als erste Prototypen von dem präsentiert wurden, was später zum bekanntesten amerikanischen Sportwagen aller Zeiten wurde. Bis heute wird die „Vette“, jetzt in 7. Generation, von Sportwagenfreunden überall auf der Welt geschätzt.
Die erste Generation der Corvette war Chevrolets Antwort auf Porsche und Jaguar: ein kompakter Roadster, leicht und sportlich. Das niedrige Gewicht wurde durch eine Kunststoffkarosserie erreicht, seinerzeit ein revolutionäres Konzept. Die Sportlichkeit kam freilich mit kräftigen Motoren, speziell mit der Einführung des „Small-block“ V8 im Jahre 1956.
Im ersten Baujahr wurden gerade mal 300 Corvettes gefertigt, überwiegend von Hand. Es dauerte einige Zeit, bis der Wagen eine gewisse Popularität erreichte. Für das Modelljahr 1956 erhielt die Corvette eine neue Karosserieform sowie ein verbessertes Verdeck. Glas-Seitenfenster wurden eingeführt und ein Hardtop war nun lieferbar.
Die Produktionszahl knackte 1960 erstmals die Marke von 10.000 Fahrzeugen. Über ein Jahrzehnt wurden insgesamt 69.015 Exemplare der ersten Generation gebaut. 1963 wurde diese von der C2 abgelöst, der allzeit beliebten „Sting Ray“.
Manchmal dauert es etwas länger, um den oder die Richtige zu finden: Diese C1 Corvette stand die ersten zwei Jahre ihres Lebens beim Händler; niemand wollte sie. Dann verliebte sich ein junger Mann aus Connecticut in sie, kaufte sie und behielt sie über 30 Jahre lang, bevor er sie an den Freund eines Nachbarn verkaufte, wegen Geldmangels.
Der selbe Grund führte 2009 zum nächsten Besitzerwechsel. Zu dieser Zeit war die Corvette reif für eine gründliche Aufarbeitung, und genau die bekam sie auch: Charlie Speck aus Kalifornien begann die „Body-off“-Restaurierung 2010 und schloss sie 18 Monate später ab. Der Rahmen wurde sandgestrahlt und neu lackiert. Motor, Getriebe und Antriebsstrang überholt, inklusive Fahrwerk, Leitungen und Kugelgelenken, alles unter Verwendung von Originalteilen. Aggregate wie Lichtmaschine, Anlasser und Wasserpumpe erhielten die gleiche Aufmerksamkeit.
Die Karosserie wurde abgeschliffen, grundiert und lackiert, dabei kamen die Originalfarbtöne von 1957 zum Einsatz. Das Verdeckgestänge wurde gangbar gemacht, der Stoff ersetzt und auch das Hardtop wieder in Topform gebracht.
Selbstverständlich wurde das Interieur genauso akribisch und originalgetreu aufgearbeitet. Die Corvette kaufte nun ein Spezialist: Punktrichter der National Corvette Restorers Society. 2012 kam sie nach Deutschland, wo sie der heutige Besitzer mit einem Tachostand von 4 Meilen ab Restaurierung erwarb. Es handelt sich um ein „matching numbers“-Fahrzeug mit vollständig bekannter Historie, das tadellos läuft und ein echter Blickfang ist.