Kauf und Verkauf eines automobilen Klassikers beinhalten oftmals viele emotionale Momente. Für viele Fahrzeugbesitzer ist es daher ein besonderer Schritt, wenn sie sich von ihrem Oldtimer oder Youngtimer trennen. Und wenn mit dem Kauf bzw. Verkauf eines Fahrzeugs auch noch ein guter Zweck unterstützt wird, ist das immer wieder ein Grund zur Freude. Hier die interessante Geschichte eines tartanroten MG Midget MK I und was er mit einer Spende von 9.000 Euro an drei wohltätige Einrichtungen zu tun hat.
Im Jahr 1963 erblickte dieser britische Roadster das Licht der Welt. Viele Jahre später trat er dann die Reise nach Festlandeuropa an und vor ein paar Wochen nun, wechselte er ein weiteres Mal den Besitzer. Komfort wird ihm nicht nachgesagt, dafür immer wieder der immense Fahrspaß beschworen. Kein einfaches Loslassen daher für die ehemaligen Besitzer, hatten sie den zweisitzigen Roadster über die Jahre doch sehr liebgewonnen und mit ihm nach einer aufwendigen Restaurierung in den Jahren 2007 und 2008 viele Rallyes quer durch die Republik erlebt. Aber nun zu den Hard Facts.
Gebaut wurde der Midget am 13./14. Februar 1963 mit einem 1.098 cm³ Motor. Dieser erste Hubraumzuwachs, der ab 1962 Verwendung fand, führte zu deutlich mehr Dampf, doch litt das stärkere Aggregat auch häufiger an Problemen. Diesem Midget wurde daher nachträglich der zuverlässigere 948 cm³-Motor eingesetzt. "Midget" (Zwerg) war ein beliebter Name für kleine Sportwagen der Marke MG, der seit 1929 zum Einsatz kam. Dabei war der "neue Midget" des Jahres 1961 hingegen streng genommen gar kein MG, sondern ein Austin-Healey Sprite Mk. II mit anderem Markenemblem - eine Tatsache, die MG-Liebhabern zunächst gar nicht schmeckte. Dennoch wurde der leichte, offene Zweisitzer ein großer Erfolg und verkaufte sich schließlich besser als das Gegenstück von Austin-Healey.
Zurück zur Gegenwart. Nach der Restaurierung absolvierten die Besitzer neben der Paul-Pietsch-Klassik, der Hamburg-Berlin-Klassik auch mehrere Male mit viel Freude die Classic Days und das Stadtpark-Revival in Hamburg. Und so schön es auch ist, manchmal trennen sich dann die Wege. Für Herrn und Frau Deneke war es daher wichtig, die Freude, die sie mit dem Midget erlebten, mit anderen zu teilen. Dieser Wunsch erfüllte sich nun auf der RETRO CLASSICS BAVARIA. Während der Oldtimer-Messe in den Messehallen in Nürnberg vom 8. – 10. Dezember fand der Midget nun zu einem neuen Besitzer. Mit dem Verzicht auf anfallende Gebühren durch Classicbid kam ein Gesamterlös von 8.500 Euro zustande, der von den Besitzern auf 9.000 € aufgerundet wurde. Mit dieser Summe konnten sich die Olgäle Stiftung in Stuttgart, das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf und die von Titus Dittmann gegründete Initiative skate-aid über eine vorweihnachtliche Spende freuen. Sie alle setzen sich in vielfältiger Weise für das Wohl von Kindern und Jugendlichen ein. Für alle Beteiligten ein freudiges Ereignis. Das gesamte Classicbid-Team freut sich, Teil dieser Geschichte gewesen sein zu dürfen.